Verschwommenes Bild von einem Gebäude mit Prof des Altags Siegel

Profi des Alltags

Andreas Rohde von Dussmann Service Deutschland

28.12.2020 — Andreas Rohde ist Objektleiter für den Kunden Grün Berlin in den Gärten der Welt, die 365 Tage im Jahr geöffnet haben. 2012 wurde er direkt nach der Ausbildung in der Sicherheitsschule übernommen und leitet das Sicherheitsteam die über 100 Hektar große Parkanlage am nordöstlichen Hauptstadtrand. 

Wie sieht Ihr Alltag aus, Herr Rohde?
Frühmorgens um 7 geht es los – nach der Einweisung der Mitarbeiter bereiten wir die Eingänge und Kassen vor. Anschließend habe ich viel Verwaltungsarbeit  – dennoch versuche ich pro Tag ein bis zwei Stunden draußen im Park auf Kontrollgängen unterwegs zu sein, um für die Besucher, für die Kollegen und für andere Dienstleister auf dem Gelände, zum Beispiel aus der Gastronomie oder für Baufirmen Ansprechpartner zu sein. Auch für die Tiere sind wir da: Wenn sich Schwäne, Schildkröten, Rehe oder Hasen verirren, bringen wir sie zurück in ihren „Bereich“ und führen sie wieder mit ihrer Familie zusammen. Vollumfänglicher „Service“ ist hier tatsächlich der Begriff, der unsere Tätigkeit am besten beschreibt; egal, ob Mensch oder Tier.

Was ist in Zeiten von Corona für Sie anders?
Wenn in Berlin Freizeitmöglichkeiten nicht mehr öffnen dürfen, ist es bei uns weitaus voller als sonst – statt normalerweise 1.000 bis 1.500 Besucher unter der Woche kommen dann 5.000 bis 6.000. Das ist stressiger: Es gibt Schlangen vor der Kasse, und wir müssen die Besucher auf die Abstands- und Hygieneregeln hinweisen. Vor allem muss man viel Verständnis und Geduld mitbringen, den Gästen zuhören und sie beschwichtigen.

Was war Ihr ungewöhnlichstes Erlebnis?
Einmal haben wir gesehen, wie ein paar Waschbären-Jungen in einen Bach im koreanischen Garten gefallen sind, während die Mutter nicht helfen konnte – da sind wir angerückt, haben die Familie zusammengeführt und im nahegelegenen Wald am Stadtrand wieder ausgesetzt.

Gibt es besonders besucherstarke Events?
Zum Fest der degewo-Mieter kommen ca. 25.000, beim Kirschblütenfest sind es jedes Jahr ca. 30.000 – dann sind wir mit 40 bis 50 Kollegen gut beschäftigt. Die großen Events erfordern in der Vorbereitung viel Konzentration und Übersicht, ich finde sie aber angenehmer, weil die Stimmung enorm gut ist und sich die Leute freuen – bei einem vollen Wochenendtag kann das manchmal anders ausfallen. 

Was lieben Sie besonders an Ihrem Job?
Die Abwechslung – jeder Tag ist anders. Mit den Menschen zu arbeiten, macht mir einfach viel Spaß – besonders in der jetzigen Zeit: Wir merken, dass die Gärten der Welt einen unglaublich wichtigen Rückzugsort für die Leute aus der ganzen Stadt darstellen. Wenn es in diesem Winter hoffentlich noch viel Schnee gibt, sind die Gärten der Welt ein wunderschöner Ort – besonders die Kinder freuen sich dann, Schlitten zu fahren und Schneeengel zu machen. Das mit den Kollegen zu ermöglichen und zu sehen macht sehr viel Freude.