Verschwommenes Bild von einem Gebäude mit Schriftzug Story

Catering in staatlicher Universität von Luxemburg

22.03.2017 — Die staatliche Universität von Luxemburg ist die Nummer 2 in der Welt, wenn es um Internationalität geht. Studenten aus 110 Nationen denken, lesen, diskutieren und lernen dort, wo früher Stahlöfen standen. Ein Gespräch am neuen Unistandort in Esch-Belval mit dem Vizerektor Professor Dr. Eric Tschirhart.

Luxemburg sitzt um 12 Uhr mittags zu Tisch. „Das ist ein Fixpunkt, so tickt unsere biologische Uhr“, erzählt Professor Dr. Eric Tschirhart. „Aber auch wir nehmen uns mittlerweile viel weniger Zeit für das Mittagessen.“ Der Vizerektor der Universität Luxemburg und Professor der Psychologie beobachtet nicht nur diese kulturelle Randnotiz, sondern auch die strukturellen Veränderungen des Landes sehr aufmerksam. Seine Alma Mater, 2003 gegründet, steht symbolhaft für diesen Strukturwandel. Bis 1997 rauchten in Esch- Belval, ganz im Süden des Landes, die beiden letzten Hochöfen des staatlichen Stahlriesens Arbed (Arbeit). Seit Anfang der 2000er Jahre begannen Türme von Großbanken den Himmel zu beherrschen. Seit dem Herbst 2015 rauchen Köpfe: Die Universität Luxemburg hat hier ihren neuen Standort bezogen, in der Cité des Sciences. Ein Wissenschaftsstandort in einer strukturschwach gewordenen Region, die nun wieder auflebt. Von seinem Büro in der 16. Etage des Verwaltungsgebäudes, dem Maison du Savoir (Haus des Wissens), blickt Tschirhart an klaren Tagen bis nach Frankreich hinüber. Nur die beiden stillgelegten, in die moderne Architektur integrierten Hochöfen ragen höher hinaus.

Eine kleine Stadt haben die Entwicklungsgesellschaft Agora und der Fonds Belval geschaffen. Agora, ein PPP aus Luxemburger Staat und dem privaten Stahlkonzern Arcelor-Mittal (ehemals Arbed), revitalisiert seit 2000 die ehemaligen Produktionsstätten. Die Cité des Sciences wurde geschaffen, damit hier einmal 10.000 Menschen Beschäftigung sowie Wohnungen, Supermarkt, Restaurants, und Freizeiteinrichtungen finden. 2.000 Studenten und 1.000 Uni-Mitarbeiter haben sich bereits eingerichtet. Bald wird sich das Campusleben in Belval noch intensivieren, denn alle 6.300 Studenten und 1.500 Unimitarbeiter werden hierhin umziehen.

Mobilität wird gefordert und gefördert

„Wir sind eine mehrsprachige, forschungsorientierte Universität mit europäischer Ausrichtung“, erzählt ihr Vizerektor. „Mit Lehrenden und Lernenden aus 110 Nationen, davon knapp die Hälfte aus Luxemburg. Mobilität wird eine hohe Bedeutung zugemessen. Die Uni gibt nicht nur ein obligatorisches Auslandssemester für Bachelor-Studenten vor. Der wissenschaftliche Nachwuchs erhält auch eine zweijährige Rückkehrgarantie an seine Alma Mater, nachdem er sich in Lehre oder Forschung in der Welt umgesehen hat.

Die Universität von Luxemburg bietet elf Bachelor- und 32 Master-Studiengänge mit den Schwerpunkten IT, Wirtschafts- und Finanzwissenschaften sowie Erziehungswissenschaften. Für die allermeisten bringt der Umzug viele Vorteile mit sich. „Alles neu, groß, modern, super ausgestattet“, fasst Tschirhart die Vorzüge Belvals zusammen. Wegen der angespannten Verkehrssituation im Großherzogtum während des Berufsverkehrs aber müssen manche nun längere Fahrzeiten in Kauf nehmen. Wer deshalb dem Umzug eher kritisch gegenübersteht, gehört vielleicht auch zu den wenigen, die sich nicht für die Unimensa begeistern lassen. „Die Gäste sind sehr zufrieden“, sagt Tschirhart. Angelo Rossi, Dussmann-Geschäftsführer, auf der anderen Seite des Tisches strahlt, gilt das Lob doch seinem Team. „Unser Kummerkasten ist leer“, bestätigt er. Seit September betreibt Dussmann Service nach einer europaweiten Ausschreibung die vier Restaurants der Universität. Auftraggeber: das luxemburgische Bildungsministerium. Unter der Marke Restopolis kümmert sich dieser Service um die Verpflegung, geführt wie ein Unternehmen, mit eigenem Logo, eigener Uniform und einer klugen Chefin: Monique Ludovicy.

Die biologische Uhr zeigt kurz vor zwölf

Viertel vor zwölf im Restaurant de l‘Université. Küchenchef Pascal Rochatte hat mit seinem Team alles vorbereitet für den Ansturm: In weniger als einer Stunde werden über 500 Gäste auf den 200 Plätzen auf zwei Ebenen gegessen haben. Kein Wunder, bei der täglich wechselnden Auswahl und der Qualität zu fairen Preisen: Suppen, Fleisch- und Pastagerichte, Vegetarisches, eine Salatbar, mehrere hochwertige Desserts, ein allergenfreies Gericht und ein Take-Away-Gericht kommen frisch und hausgemacht aus der Küche in der obersten Etage. So viel wie möglich bezieht Rochatte Produkte aus heimischer Produktion (produits du terroir), und aus biologischem Anbau sowie Fair Trade- und Produkte ohne Gentechnik. Dussmann Service ist in der Speisenplangestaltung frei, es gibt aber regelmäßige Qualitätszirkel mit Eric Tschirhart und Restopolis-Chefin Monique Ludovicy. „Wir kennen die hohen gastronomischen Ansprüche der Luxemburger“, erzählt Frank Faucher. Er koordiniert nicht nur die Unimensen, sondern alle 30 Restaurants, die Dussmann Service für Restopolis betreibt.

In den anderen drei Outlets gilt derselbe Speisenplan. Sie werden von der Produktionsküche beliefert, die Mahlzeiten in den Relaisküchen fertig gestellt. Zusätzlich ist Dussmann der Exklusiv- Caterer für alle Sonderveranstaltungen und bietet Konferenz- und Zimmerservice sowie VIP-Betreuung. Auch Premierminister Xavier Bettel und das großherzogliche Paar waren schon zu Besuch. Angelo Rossi sagt: „Die Logistik ist herausfordernd, aber gerade deshalb sind wir der richtige Partner, denn: Kochen – das ist unsere Passion!“

Auch Professor Tschirhart hatte betont: „Die Mensa ist für uns extrem wichtig. Sie dient als sozialer Ort, an dem man Menschen trifft, die man sonst nicht treffen würde.“ Öffnungszeiten bis 20 Uhr unterstützen diese Funktion. Zukünftig könnte noch länger geöffnet sein. Der eine oder andere geht dann vielleicht lieber in die Uni-Mensa zum Abendessen. Tschirhart ist überzeugt: „Noch geht der Luxemburger nach der Arbeit nach Hause. Aber das wird kommen.“

Dussmann Newsroom  

Aktuelles

News, Stories, Downloads und aktuelle Events – alles zu Dussmann sowie den Geschäftsbereichen Facility Management, Food Services und Technical Solutions finden Sie im Newsroom. Schauen Sie rein und lernen Sie uns besser kennen!