Verschwommenes Bild von einem Gebäude mit Schriftzug Story

Unter Tage im Museum

20.08.2014 — Vergangene Welten, traditionelle Bräuche und die eigene Geschichte entdecken: Das Brandenburger Schloss Senftenberg rückt die Region Lausitz und ihre Kultur ins Licht der Öffentlichkeit. Dass dabei auch alle Lichter scheinen – dafür sorgt Dussmann Service.

Pittiplatsch verschwindet in der Holzkiste und Schnatterinchen muss den Museumsshop räumen. Im Flur warten dutzende Kohlebriketts bereits auf ihren Auftritt. Es ist Umbauzeit im Museum Schloss Senftenberg. Nach der Sandmännchen-Ausstellung soll nun Braunkohle die Besucher anlocken. Die ist seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil der Lausitz im Osten Brandenburgs und prägt bis heute das Bild dieser Region. Seit dem Ende des Untertagebaus lässt das Land die ehemaligen Abbaulöcher fluten und schafft so nach und nach eine Seenlandschaft, die Touristen und Einheimische gleichermaßen begeistert.

Um Begeisterung geht es auch Direktor Stefan Heinz: „Wir wollen unsere Besucher für die Kultur und Geschichte der Lausitz gewinnen. Die Region hat eine interessante Entwicklung durchgemacht. Davon zeugen viele Exponate im Schloss Senftenberg und nicht zuletzt das Gebäude selbst.“ Die Renaissanceanlage diente bis 1815 als Festung zum Schutz Dresdens. Damals gehörte die Region noch zu Sachsen.

Von Kohle zum Kachelofen
Im Flur des Museums kniet Monique Milde und rückt den Briketts zu Leibe: Jedes einzelne staubt sie ab und legt es in eine riesige, ebenfalls brikettförmige, Glasvitrine. Dutzende Kohlestücke finden so ihren Weg in die Ausstellung. Milde ist Reinigungskraft bei Dussmann Service und kennt sich inzwischen mit ungewöhnlichen Exponaten aus. Statt Gemälden erwartet sie hier ein Feuerwehrwagen von 1763, statt Skulpturen die größte Weinpresse der Region.

Drei Räume weiter steht Katja Sprenger – eingerahmt von Kachelofen, Wäschetruhe und Himmelbett. Wer über die Geschichte der Lausitz spricht, kommt am Thema Landwirtschaft nicht vorbei und so wurde im Museum eine Bauernstube aufgebaut. Sprenger arbeitet für Dussmann Service im Bereich Museumsdienste. Sie verkauft Eintrittskarten, betreut den Museumsshop und ist für die Aufsicht zuständig. Wenn sie ihre Runde im Schloss Senftenberg dreht, kommt sie an Lanzen, einer Jagdkutsche und einer Kirchenkanzel vorbei.

Löcher im Tisch
Von Mirko Pietzsch sind nur noch die Füße zu sehen, der Rest des Körpers ist hinter einer riesigen Landkarte verschwunden, die er gerade an einem Holzgestell befestigt und in die Höhe schraubt. In der zweiten Etage des Museums verbirgt sich ein historisches Klassenzimmer samt Holzbänken, Schiefertafeln und Rohrstock. Bei den älteren Besuchern weckt es Erinnerungen, bei den jüngeren Neugierde. Wozu sind die Löcher im Tisch? Tintenfässer? Fragende Gesichter …
Auch Hausmeister Pietzsch gehört zum Dussmann-Team im Haus und seine leuchtend rote Jacke kündigt ihn schon von weitem an. Als die Landkarte hängt, trägt er seine Leiter zwei Räume weiter. Hier muss ein Strahler neu ausgerichtet werden, einem Gemälde fehlt es an Licht.

Das Museum setzt sich auch in den Bereichen Malerei und Bildhauerei mit der Region auseinander. Das Schloss beherbergt die Kunstsammlung Lausitz, die über 2.500 Werke umfasst und sich auf Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts spezialisiert hat. Für Direktor Stefan Heinz geht die Sammlung noch einen Schritt weiter: „Traditionelle Bräuche sind noch heute in der Lausitzer Kultur verankert. Viele Bilder unserer Künstler zeigen das, denn sie greifen genau diese Themen auf. Das gibt unserer Sammlung nicht nur einen hohen künstlerischen, sondern auch einen dokumentierenden historischen Wert.“

Glück auf
Eine Leiter führt ins Dunkel, hinein in die rußige Welt der Kohle. Mitten im – oder vielmehr unterhalb – des Museums lauert die Attraktion der Ausstellung – ein echter Bergwerksstollen. Mit Schienen, sogenannten Stempeln aus Holz zur Stabilisierung und einem Hunt, dem Förderwagen auf Rädern. An den Wänden warnen Schilder vor möglichen Arbeitsgefahren und erklären die unter Tage geltenden Rufzeichen. Hinter der nächsten Ecke wartet ein Staubsauger geduldig auf seinen Einsatz. Ein Staubsauger? „Auch hier muss ich für Ordnung sorgen.“ Reinigungskraft Monique Milde ist zur Stelle. Tatsächlich reicht das Kabel bis zur nächsten Steckdose und los geht es.

Auch außerhalb des Stollens wird es langsam dunkel. Nur das Staubsaugergeräusch hallt noch durch das Museum. Bald darauf erlischt es und Stille zieht in die Ausstellungsräume ein. So geht ein Tag im Schloss Senftenberg zu Ende. Schicht im Schacht.

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